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Sportarten

In der Satzung des DWV steht u.a. geschrieben

Der Deutsche Wellenreit Verband ist der Zusammenschluss aller an der Förderung und Ausübung von Brandungs-Surf-Sportarten interessierten Vereinigungen in Deutschland.

Auf dieser Seite möchten wir Aufschluss darüber geben, welche Sportarten man denn überhaupt in Brandungswellen ausüben kann. Neben dem populären Wellenreiten (Surfen) gibt es nämlich auch noch andere Teildisziplinen, die ihren Platz in den Brandungswellen der Weltmeere gefunden haben.

 


Wellenreiten

Beginnen wir mit der momentan wohl populärsten Sportart, die in Brandungswellen ausgeübt wird, dem Wellenreiten oder auch Surfen (nicht zu verwechseln mit dem Windsurfen…).

Wer hat damit angefangen? Nun, verschiedene Nationen beanspruchen den Ursprung der heute weltweit verbreiteten Sportart. In Zentralafrika wurden Wellen-verehrende Höhlenmalereien als Indiz für ein sehr frühes Surfen gedeutet. In Peru nutzten nachgewiesener Weise Fischer die Brandungswellen bereits etwa 2.300 vor Christus, um auf den Knien mit ihren Fischerbooten zurück zum Strand zu gleiten. Dennoch vermuten große Teile der heutigen Surfwelt den Ursprung im paradiesischen Polynesien (in der Südsee).

Im Rahmen früher Völkerwanderungen – der Legende nach folgten die Polynesier dem großen weißen Hai – wurden irgendwann zwischen dem 2. und 12. Jahrhundert nach Christus die Inseln von Hawaii besiedelt. Durch gesicherte Überlieferungen ist bekannt, dass das Surfen bereits zu dieser Zeit einen wichtigen Bestandteil der Kultur Hawaiis darstellte. Vielfach als Sport der Könige bezeichnet, war es ebendiesen vorbehalten, die besten Bretter an den schönsten Stränden zu surfen. Auf einen DropIn (“in die Quere kommen”) stand die Todesstrafe. Traumhafte Umstände also, …wenn man denn der König war.

Eingebettet in Kultur und spirituelles Leben wurden die Bretter in zeremoniellen Zusammenkünften aus Bäumen geschnitzt und zu Wasser gelassen. Kühl betrachtet, handelt es sich, um große wie massive Holzbalken, die nur von den größten und stärksten Menschen getragen und somit gesurft werden konnten. Das Reiten der Wellen beschränkte sich wohl auf die Gerade-Aus-Fahrt einer bereits gebrochenen, nicht all zu großen Welle. So wurde das Wellenreiten über Jahrhunderte geliebt und, wann immer die Wellen ansehnlich waren, alles und besonders die Arbeit stehen und liegen gelassen, um im Wasser sein Seelenheil zu suchen.

Diese Situation änderte sich erst Ende des 19. Jahrhunderts maßgeblich, da Hawaii mehr und mehr zum paradiesischen Ziel von Urlaubern und letztendlich von den USA annektiert wurde. Vermehrt schienen Menschen an Strand und Meer interessiert, sodass Leute notwendig waren, die Erfahrung mit dem Meer hatten und auf die Touristen aufpassen konnten. In den Folgejahren erlebt das Surfen auf Hawaii eine Wiedergeburt, die sehr eng verbunden mit dem Surf-Life-Saving zu verstehen ist. Das Surfbrett wurde Rettungsmittel und die attraktiven Surfer mit ihren artistischen Fähigkeiten zur Touristenattraktion.

Ein besonders charismatischer Junge sticht aus der Gruppe der Beachboys heraus. Er heißt Duke Kahanamoku und ist nicht nur ein beeindruckender und gut aussehender Surfer, sondern auch ein begnadeter Schwimmer. Aufgrund seiner Schwimmfähigkeiten tourte der Duke zu Wettkämpfen durch die ganze Welt. Immer im Gepäck: sein Surfbrett. Auf diese Weise machte das Surfen ausgehend von den Hawaii Inseln seinen Schritt in die weite Welt. Wo immer der Duke hinkam um zu schwimmen, begeisterte er die Menschen mit der Kunst, im Meer über das Wasser zu wandern.

Die Entwicklung des Surfens steht, wie in Hawaii, dabei weitgehend im Zusammenhang mit Surf-Life-Saving Clubs, die auch die ersten nationalen und internationalen Wettbewerbe austragen. Weiter verbreitet wurde das Surfen durch Schriftsteller, welche dieser Ungewöhnlichkeit auf den Hawaii-Inseln begegneten, sowie durch die Idee eines Eventmanagers, der eine Surfvorführung für die Einführung einer neuen Eisenbahn auf dem Festland der Vereinigten Staaten in Huntington Beach nutzte.

Die höhere Anzahl von Surfern führte im Weiteren auch zu neuen Ideen, die besonders die Art und Form des Surfbretts betrafen. Schlaue Köpfe kamen auf die Idee, die Bretter zu verkürzen, eine Art Kiehl, also den Vorgänger der Finnen, hineinzuschnitzen und Tom Blake höhlte die Bretter aus, um ihr Gewicht zu reduzieren. Auf diese Weise wurden die Bretter leichter und manövrierfähiger, was wiederum dazu führte, dass mehr Menschen mit dem Sportgerät zurecht kamen und die Performancemöglichkeiten enorm anstiegen. Weitere Entwicklungen waren die Nutzung neuer Materialien (Fiberglas), sowie in den 1950er Jahren die ersten Neoprenanzüge. Parallel dazu veränderte sich die Sportart in Richtung Extremsport. Die gesurften Wellen wurden immer größer und extremer und die Manöver ständig radikaler. Hier lassen sich auch unterschiedliche Strömungen der Einstellung zum Surfen feststellen. Die Soulsurfer, für die besonders das Naturerlebnis und Eins-Werden mit der Welle im Vordergrund stand, neben den Hotdoggern, welche die artistischen Möglichkeiten an ihre Grenzen treiben wollten.

Das paradiesische wie exotische Image zog nun immer mehr Menschen an die Strände, sodass erste Probleme entstanden, weil zu viele Surfer um die Wellen eiferten. Dies trieb die Surfer & Surferinnen verstärkt dazu, nach neuen Wellen zu suchen. Rip Curl machte dies zum Werbeslogan der Firma: The Search. Surfer & Surferinnen bereisen die entlegensten Orte, um Abenteuer und neue Wellen zu entdecken.

Insgesamt scheinen die Surfer & Surferinnen in vielerlei Hinsicht Vorreiter zu sein. Dies gilt für das Entdecken entlegener Orte, aber auch was den Lebensstil angeht. In Amerika lebten sie den Traum von Freiheit und Naturverbundenheit im Gegensatz zum politischen Regime und Vietnamkrieg und stellten so eine Art Vorgänger der Hippie-Bewegung dar. Die Zeit der Abenteurer und Sucher kennt auch viele Geschichten von Menschen, die das spirituelle Erlebnis des Surfens durch bewusstseinserweiternde Drogen weiter zu intensivieren versuchten…

Weitere Aufmerksamkeit der Medien, z. B. in Hollywood oder durch die Musik der “Beachboys”, trieben Menschen an die Küste und in die Fluten. Die größere Masse stellte auch eine wirtschaftliche Nachfrage und damit für einige Menschen die Möglichkeit dar, von ihrer Leidenschaft zu leben. Aus ersten Garagenbetrieben wurden Industrieunternehmen und plötzlich befand sich der Natursport am Anfang einer langen Phase der Kommerzialisierung.

So ging es Jahr für Jahr ungebremst weiter. Neues Material und neue Talente beeinflussen qualitativ die Performance des Sports. Zuläufe und Industrie wirken auf der quantitativen Seite. Profisurfer, Wettkämpfe, Weltmeisterschaften und Multimillionen-Dollar-Unternehmen auf der einen Seite, während sich gleichzeitig mal wieder ein paar Abenteurer durch einen Dschungel kämpfen, um eine sagenumwobene, legendäre Welle zu surfen oder gar eine gänzlich “neue” Welle zu finden.

Longboard, © Jimenez                        Shortboard, © Steinert                                Shortboard, © Evans


Rapid Surfing

Mit dem Begriff Rapid Surfing können viele auf Anhieb nichts anfangen, was daran liegen mag, dass die Disziplin noch sehr jung ist. Doch das soll sich nun ändern.

Rapid Surfing steht für das Surfen auf stehenden oder künstlich laufenden Wellen und hat sich aus dem Surfen auf dem Meer entwickelt. Die wohl bekannteste stehende Flusswelle ist gleichzeitig die älteste und am Eisbach in München zu finden, wo bereits eine geeignete Grundform vorhanden war, die von Surfern optimiert wurde. Auch wenn es dem Wellenreiten von den Grundtechniken her sehr ähnelt, ist es durch die Integration von Elementen aus dem Skateboarding und Snowboarding doch etwas Eigenes. Es gibt Top Rapid Surfer & Surferinnen, die ebenfalls sehr gut surfen und umgekehrt, jedoch stehen beide Disziplinen aufgrund der wachsenden Spezialisierung und Professionalisierung durchaus für sich.

Von dem Namen her lässt sich Rapid sowohl mit Stromschnelle, als auch Schnelligkeit in die deutsche Sprache übersetzen. Schnell ist der Sport vor allem, weil hier ein Großteil von dem, was das Wellenreiten ausmacht, wegfällt. Die perfekte Welle, die die ganze Zeit dort bleibt, wo sie ist, löst das permanente Lesen der Umgebung auf der Suche nach der nächsten Welle oder das Antizipieren der verschiedenen Wellenbrechung ab. Also kann umso schneller immer wieder auf die gleiche Welle zurückgekehrt werden.

Auch wenn die Sportart noch in ihren Kinderschuhen steckt, wird Rapid Surfing zunehmend professionalisiert. Seit Sommer 2018 gibt es die erste europäische Liga und im Mai 2019 hat die erste Deutsche Meisterschaft (DM) auf der Lakesurfing-Welle im Baggersee in Langenfeld stattgefunden. Bei den Contests im Rapid Surfing gilt es, die Jury in kurzer vorgegebener Zeit zu beeindrucken. Bewertet wird der Ride hierbei meist mit Punkten von 0 bis 10 nach Lines, Manöver und Overall.

Durch das Miterleben in unmittelbarer Nähe, sowie die hohe Schlagzahl und Action hat das Rapid Surfing auch eine extrem hohe Anziehungskraft auf Zuschauer. Der Spaß ist bei allen Beteiligten garantiert! Am besten einfach selbst ausprobieren!

© Verstl


Bodyboarden

Bodyboarden ist ein Sport, bei dem man die Wellen hauptsächlich im Liegen abreitet, aber durchaus auch im Stehen oder im sog. Dropknee (ein Fuß steht und der andere kniet) fahren kann. Viele missverstehen den Sport als reinen Einstieg zum Surfen, dabei ist sehr viel Technik, Innovation und Radikalität mit dem Bodyboarden verbunden. Außerdem kann diese Disziplin auf eine lange Geschichte zurückblicken.

Sicherlich haben Einheimische der Polynesischen Inseln schon seit Jahrhunderten Wellen auf dem Bauch abgesurft auf Holzplanken oder ähnlichem. Das moderne Bodyboard wurde dann aber von Tom Morey Anfang der 1970er Jahre erfunden. Sein Gedanke war es, das Wellenreiten auf eine spassige und einsteigerfreundliche Art und Weise rüberzubringen. Seine Erfindung wurde von der Firma Wham–O übernommen und in Massen als Morey “Boogie” Board verkauft.

Heutzutage werden sehr viele unterschiedliche Materialien verwendet, um Bodyboards herzustellen. Dadurch, dass der Sport immer extremer wird, ist auch eine Entwicklung der Materialien und der verwendeten Technik sehr wichtig. Verschiedene Materialien reagieren unterschiedlich, nach der Wassertemperatur zum Beispiel, und müssen bei extremen Bedingungen den richtigen Shape, die passende Flexibilität, Grösse und das Gewicht für die entsprechende Welle haben.

Zum Bodyboard gehören auch Flossen. Diese werden angewendet, um in Wellen besser anpaddeln zu können, da die Gleitfläche vom Bodyboard halt kleiner ist (beim Surfen dagegen werden desto grössere Bretter benutzt je höher die Wellen sind, damit sie schneller angleiten). Die Flossen werden auch als Finne verwendet. Bei großen Wellen beispielsweise werden die Beine tief in das Wasser gedrückt, um einen richtigen Take-Off und Bottom-Turn hinzubekommen, da die Strömung unter dem Brett bei extremen Bedingungen dazu nicht ausreicht.

Anfangs wurde beim Bodyboarden die Linie der Welle abgeritten und auch 360º Umdrehungen auf der Wellenwand ausgeführt. Heute ist das Bodyboarden ein Sport, in dem versucht wird, ebenso mit Style große Air- Manöver auszuführen wie möglichst große Wellen zu surfen. 360º Drehungen werden jetzt in der Luft ausgeführt, sogar 720º werden von manchen Profis gezeigt. Auch Backflips und dazugehörende Kombinationen wie der ARS (Air Roll Spin) können jetzt auf Contests gesehen werden.

Es ist ganz klar zu sagen, dass das Bodyboarden genauso wie viele andere Extremsportarten ständigen Innovationen unterliegt und immer wieder neue Limits gesucht werden. So ist das Bodyboarden nicht nur Spaß für jedermann, sondern eine ernst zu nehmende Disziplin des Wellenreitens.


Stand Up Paddling - SUP

Begriffe die man nicht kennt werden heutzutage erst einmal gegoogelt. Meist ist man danach schlauer – jedoch nicht immer, wie beispielsweise bei der Trendsportart “SUP”.

Da man sich im Kreise seiner Freunde nicht schon wieder blamieren will, gibt man anstatt nachzufragen lieber das gesuchte Wort in das Suchfeld bei Google ein. Heraus kommen Ergebnisse wie ein Sicherheits- und Servicedienst, ein tschechischer Eishockeyspieler, ein Kaffeevollautomat der Marke Saeco, ein YouTube Video mit Joey aus Friends als “SUP Dude” und ein ausführlicher Beitrag bei Wikipedia über SUP – die Strategische Umweltprüfung.

Mmhhh, irgendwie nicht so ganz das, was wir unter SUP – dem Stand Up Paddling verstehen, aber vielleicht auch nicht ganz abwegig…

Das Stand Up Paddling oder auch BBS (Beach Boy Surfen) ist nicht, wie viele vermuten, eine traditionelle alte Sportart der Hawaiianer, sondern entstand aus kommerziellen Interessen in den späten 50er Jahren in Waikiki, als das Surfen zum ersten Mal ein Massenphänomen wurde. Zu dieser Zeit lösten Filme wie Gidget, Beach Party und Ride the Wild Surf einen wahren Boom unter US-amerikanischen Jugendlichen aus und die erschwinglich geworden Automobile ermöglichten einer breiten Masse, die bis dato noch sehr schweren und sperrigen Surfboards, problemlos zum Strand zu transportieren.

Reiseziele wie Hawaii wurden immer beliebter. Die großen Hotelketten reagierten indem sie so genannte Beach Boys einstellten, die neben der Sicherheit am Strand auch dafür sorgten, dass die Touristen ihre erste Welle surfen konnten. Für bleibende Erinnerungen und als Beweis der erfolgreich gesurften Welle fotografierten die Beach Boys ihre Schüler, indem sie stehend auf ihren großen Surfboards mit einem Kanupaddel in die Welle paddelten um die Bilder aus nächste Nähe zu schießen und gleichzeitig die Kamera vor Wasser zu schützen.

Mit dem Abflauen des Surfbooms in den 70er Jahren und der Erfindung von wasserfesten Kameras geriet das BBS in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahren erlebt das SUP eine Renaissance und erfreut sich einer stetig wachsenden Anzahl an Anhängern. Surflegenden wie Laird Hamilton und Dave Kalma hatten so viel Spaß an der anfänglich nur als Training an wellenarmen Tagen gedachten neuen Sportart, dass sie Technik und Equipment immer mehr verfeinerten und eine neue Welle der Begeisterung auslösten, die auf der ganzen Welt zu beobachten ist.

Besonders Großstadtsurfer & -surferinnen, die keine direkte Anbindung zu Wellen und Wasser haben, nutzen SUP um auf Seen oder Flüssen zu trainieren und das Surffeeling auch zu Hause zu erleben. Gepushed wird der immer größere werdende SUP Enthusiasmus durch neue Clubs, Ausleihstationen, Wettbewerbe und einem wachsenden allgemeinen Medieninteresse. So konnte der erste SUP Worldcup 2009 über 20.000 Zuschauer in den Hafen von Hamburg locken. In Holland wird auf Grachten gepaddelt und in Zürich werden SUP Rennen veranstaltet. Robby Naish selber spricht von einem “Virus” der Sport- und Surfbegeisterte auf der ganzen Welt infiziert und sich unaufhaltsam ausbreitet.

In der Tat bietet SUP nicht nur Spaß und ein super Training, sondern gleichzeitig auf dem Wasser auch die Stille und das Gefühl von Ruhe, was viele Surfer sonst nur vom Line-Up kennen. Auf dem Board selber hat man stehend alle Zeit der Welt den Wasseruntergrund und seine Umwelt zu genießen und gegebenenfalls zu “prüfen”. Fernab vom Menschen und dem Festland findet man hier die Möglichkeit der “Strategischen Umweltprüfung” und einer kurzen Auszeit vom Alltag – Wikipedia hatte also doch nicht ganz Unrecht!


Adaptive

Die Freude zu spüren wie die Energie einer Welle uns mit Geschwindigkeit voranträgt: Jeder Surfer und jede Surferin kennt das Gefühl, den Stoke. Und wir alle haben unsere Geschichten und Erfahrungen, die uns zu den Menschen machen, die wir heute sind. Wir könnten unterschiedlicher nicht sein, und doch eint uns der Sport und die Lebensphilosophie des Surfens.

Das Thema Inklusion ist in unserer heutigen Zeit allgegenwärtig. Auch im Sport gibt es zunehmend Bemühungen Menschen mit und ohne Einschränkungen zusammen zu bringen, und ein gemeinsames Sporttreiben zu ermöglichen. So auch im Surfen.

Unter dem Begriff Adaptive Surfing  ist das Wellenreiten mit Handicap zu verstehen. In anderen Ländern wie Portugal, Frankreich, Australien oder den USA gibt es bereits große Communities, bestehend aus Surfern & Surferinnen mit und ohne Handicap. So finden Menschen mit Einschränkungen jeglicher Art Wege das Surfen zu erlernen, oder nach einer Krankheit oder einem Unfall weiter auszuführen. Boards werden so umgebaut, dass sie die individuellen Belange erfüllen und das Wellenreiten ermöglichen. Hilfsmittel um den Spot überhaupt zu erreichen werden erfunden oder angepasst. Der kreativen Energie Möglichkeiten zu finden ins Wasser zu kommen sind hier keine Grenzen gesetzt.

Der Antrieb die Sportart auszuüben mag für jeden Surfer und jede Surferin unterschiedlich sein.  Im Endeffekt eint uns aber die gemeinsame Leidenschaft zum Wellenreiten, gleichgültig unserer Voraussetzungen.

Da sich der DWV als Dachverband aller Freunde des Wellenreitensports in Deutschland sieht, wird der Bereich Adaptive Surfing nun auch durch den DWV unterstützt. Seit dem Juli 2018 betreut Friederike Schulz, alias Fritzi, den Bereich Adaptive Surfing im Deutschen Wellenreitverband, und stellt sich hier einmal kurz vor:

„Seit 2009 bin ich ISA-Level  1 Surflehrerin und habe bis 2016 jedes Jahr mehrere Monate in verschiedenen Surfcamps gearbeitet. In dieser Zeit hatte ich die Möglichkeit mit vielen verschiedenen Menschen zusammen zu arbeiten und sowohl Jugendlichen, als auch Erwachsenen das Surfen näher zu bringen. Im Jahr 2016 durfte ich zwei Surferinnen mit körperlichen Einschränkungen coachen. Aus diesen Begegnungen zog ich viel Energie und war begeistert von der Motivation der Mädchen und dem Spaß den sie im Wasser hatten. Im Anschluss entwickelte ich die Idee meine Masterarbeit an der Deutschen Sporthochschule Köln diesem Thema zu widmen. So untersuchte ich das Feld „Wellenreiten mit Handicap – Möglichkeiten und Grenzen einer sporttouristischen Nutzung der Sportart Surfen“.

In Deutschland  steckt das Adaptive Surfing noch in den sogenannten Kinderschuhen. Nun habe ich die Gelegenheit bekommen für den DWV als Koordinatorin und Ansprechpartnerin den Bereich des Adaptive Surfens zu betreuen und weiter zu entwickeln.

Somit hoffe ich, als Unterstützung für Surfer*innen mit und ohne Handicap zu dienen.“

Bei Fragen, Ideen und Anregungen zum Thema steht euch Fritzi ab sofort unter adaptive.surfing@wellenreitverband.de zur Verfügung.


Kneeboarding

Kneeboarden ist eine Spielart des Wellenreitens, bei der der Surfer oder die Surferin zwar ebenfalls auf seinem Bauch liegend ins Line-Up paddelt, die Wellen aber auf seinen Knien hockend abreitet – stets darauf angewiesen, sich am steilsten Teil der Welle aufzuhalten, sind sie zu zum Teil unglaublichen Manövern fähig, bei denen sie sich waghalsig in die Wellen stürzen.

Während der Punkrock-Ära der 1980er Jahre war Kneeboarden weltweit populär, fand in Europa aber nur eine geringe Zahl von Anhängern. Auch wenn das Kneeboarden eine schon lange ausgeübte und gerade auf Hawaii, in Südafrika, Australien und Neuseeland recht populäre Disziplin des Surfens ist, ist es in Europa nicht sehr bekannt und wenig verbreitet.

Ein Kneeboard wird aus dem gleichen Material wie ein „normales“ Surfboard geshapt. Der Shape (die Form des Brettes) unterscheidet sich jedoch enorm. Kneeboards sind deutlich kürzer und breiter als übliche Surfbretter. In der Regel ist ein Kneeboard zwischen 5′ und 6’5” lang mit einer breiten runden Nose. Ebenso wie ein reguläres Surfboard wird es aus einem Polyurethanschaumkern und Glasfasermatten hergestellt. Kneeboard-Designer sind bekannt für ihre Experimentierfreude und haben so viele moderne Materialien, zum Teil aus der Raumfahrtforschung, in ihre Arbeiten integriert: Carbon und Kevlar in Epoxymatten sind nicht unüblich.

Manche Kneeboarder benutzen, ähnlich wie Bodyboarder, Flossen und eine Armleash, andere verwenden eine einfache Fußleash und verzichten beim Paddeln auf Flossen.

Beim Anpaddeln liegt man als Kneeboarder*in bäuchlings auf dem Brett und paddelt mit seinen Armen und, je nach Vorliebe, mit Flossen an den Füßen. Wenn man die Welle bekommen hat und das Board ohne zusätzlichen Vortrieb (= Paddeln) gleitet, zieht man sich auf das Brett auf die Knie und surft in dieser Position die Welle ab. Aufgrund der Kürze des Boards muss man dabei allerdings steile Takeoffs in direkter Nähe zum Peak in Kauf nehmen, kann dafür aber sehr enge und radikale Manöver fahren. Manövriert wird dann, ähnlich wie beim regulären Surfen auf den Füßen, durch Verlagerung des Körperschwerpunktes.

Die Popularität des Kneeboardens stieg maßgeblich (wie gesagt: bis auf Europa…) mit der Veröffentlichung des Surf-Films “Crystal Voyager” Mitte der 1970er Jahre durch den prominentesten Kneeboarder, George Greenough aus Kalifornien. Greenough revolutionierte mit seinem Film alles bis dahin da Gewesene in der Geschichte des Surf-Filmens: Die Musik von Pink Floyds “Meddle” (gefühlte drei Stunden lang…) kombiniert mit spektakulären Zeitlupen-Aufnahmen, die Greenough in einer unglaublichen Tube aufnahm, während er ein Kneeboard, den legendären “Spoon”, surfte, änderte nicht nur das Filmen, sondern beeinflusste auch die Ausrichtung des Surfens generell sowie die Entwicklung von Finnen und, und, und… außerdem wurde er für seine filmerische Leistung Ende der 1960er bei den Filmfestspielen in Cannes mit der Goldenen Palme für den besten Kurzfilm ausgezeichnet.

Bis vor wenigen Jahren wurde während der Deutschen Meisterschaften die Klasse der Kneeboard Open ausgefahren. Leider wird aktuell, mangels Startern, darauf verzichtet.

 

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