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SurfDM 2016 – „Alle deutschen Shredder sind da“

Mit nunmehr stolzen 20 Jahren verlassen wir als Contest nicht nur das turbulente Teenageralter, sondern treten auch in eine neue Ära ein. 2016 eröffnen wir mit der Surf DM in Seignosse eine deutsche Meisterschaft in einer olympischen Disziplin. An der französischen Atlantikküste, der Wiege des deutschen Contestsports, messen sich nächste Woche die besten deutschen Surfer in den Kategorien Open Men, Open Women, Junioren/ Juniorinnen, Cadets, Senioren, Master, Longboard Men und Longboard Women.
Bis bei der diesjährigen deutschen Meisterschaft im Wellenreiten in Seignosse die ersten Heats gesurft werden sind es nur noch knappe vier Tage.

Grund genug, sich spätestens jetzt die startenden Rider einmal genauer anzusehen. Und ein Blick auf das Starterfeld verrät dem Surf DM-Kenner sofort: Es ist exquisit besetzt. Findet auch der Präsident des Deutschen Wellenreit Verband, Phillip Kuretzky: „Das Rennen um den deutschen Meistertitel wird richtig eng.“ Wenn das mal keine attraktiven Aussichten für eine umwerfende Contestwoche sind.

Die Favoriten – Open Men, Open Women, Longboard

Arne Bergwinkl (21 Jahre) – Der Sieger aus 2013 hat sich dieses Jahr zumindest schon den Titel des Topfavoriten gesichert. Er misst sich nicht nur mit den besten deutschen Surfern, sondern ist auch bei der Qualifier Series der World Surf League dabei. Diesen Sommer hat sich Arne in Moliets vorbereitet. Hoffentlich hat er sich da schon ein wenig ausgetobt. Letztes Jahr hat der in Ecuador aufgewachsene Favorit seinen Heat verpasst, da er free surfen war. Im Longboarden reichte es für Platz 3.

Marc Piwko (21 Jahre) – Letztes Jahr ist er das erste Mal bei der DM dabei gewesen – und hat sich direkt den Titel geholt. Im Wavetourscamp in St. Girons surft er sich seit ein paar Tagen warm. Auf die toughe Konkurrenz blickt er mit Anerkennung: „Die Erwartungen sind hoch, das Niveau in diesem Jahr sehr hoch. Ich bin gespannt, wer die besten Wellen bekommt. Alle deutschen Shredder sind da.“

Alex Tesch (26 Jahre) – Contests in Seignosse sind für den Kölner mittlerweile Heimspiele. In den nicht immer umgänglichen Wellen rund um Seignosse kann ihm, zumindest bei den adh-Open, kaum einer das Wasser reichen. Bereits zum dritten Mal in Folge holte er sich auch 2016 den Titel als bester Student unter den deutschen Surfern. Ob er den adh-Heimvorteil in einen weiteren Sieg bei der DM verwandeln kann?

Vincent Scholz (24 Jahre) – Bei den adh-Open 2016 hat er den zweiten Platz belegt. Nachdem er letztes Jahr statt bei der DM durch die winterlichen Wellen Australiens surfte, ist er dieses Jahr wieder dabei. Auch er konnte in den letzten Jahren immer wieder Spitzenpositionen bei der DM einholen- 2014 kam er ins Viertelfinale, 2013 wurde er dritter.

Den Sieger aus 2014, Leon Glatzer, der wie Arne bei der Qualifier Series mitsurft, werden wir leider nicht im Line Up sehen. Er hat sich eine Schulterverletzung zugezogen und musste kurzfristig absagen.

Valeska Schneider (24 Jahre) – Ohne ihren Namen kommt die Top 5 der weiblichen Surferinnen – sowohl im Longboard als auch in der Kategorie Open Women – nicht mehr aus. Erst im Mai hat sie sich bei den adh-Open in beiden Disziplinen an die Spitze gesurft. Bei den Vorbereitungen für die DM hält sie es in diesem Jahr eher exotisch. Anders als die meisten Kollegen surft sie aufgrund ihres Auslandssemesters täglich mindestens einmal an der australischen Gold Coast: „Neben der Uni und der Arbeit bleibt nicht mehr so viel Zeit für anderweitiges Training, aber ich glaube durch das viele Surfen habe ich schon wieder einige Fortschritte gemacht.“
Der Nachwuchs

Lenni Jensen (15 Jahre) – Er zählt unumstritten zu den größten Nachwuchstalenten, die wir bei der DM zu sehen bekommen werden. Dieses Jahr startet er bei den Junioren und den Cadets. Letztes Jahr hat sich der damals erst 14-Jährige bereits souverän ins Halbfinale der Open Men gesurft.

Noah Rese (18 Jahre) – Wie Lenni ist auch Noah auf den Kanaren groß geworden. Mit den Wellen der Atlantikküste macht sich das Ausnahmetalent bereits seit Anfang des Sommers in St. Girons vertraut.
Die beiden Newcomer haben noch mehr gemeinsam: Sowohl Lenni als auch Noah surfen im Deutschen Wellenreit Nationalteam.

Lilly von Treuenfels (16 Jahre) – Die Juniorensiegerin von 2014 wird dieses Jahr bei den Juniorinnen und den Open Women dabei sein – und könnte Dank ihres Riesentalent die Riege der Frauen ordentlich aufmischen. Ihre Erwartungen an den Contest: „Ich wünsch mir gute Wellen, nette Leute – und ich will gewinnen.“ Eine gute Chance hat sie. Die Surferin des Deutschen Nationalteams hat sich diesen Sommer als Surfassistentin in St. Girons in Topform gebracht.

Florian Trometer (26 Jahre) – Der Longboard-Sieger der adh-Open ist bei der DM dieses Jahr das erste Mal dabei. In den Gewässern rund um Vieux liegt seine Surfheimat. Hier hat er surfen gelernt. Hier hat er als Surfassistent den Sommer verbracht und sich auf die Longboard Men vorbereitet.
Text: Anja Boencke

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