Das Contest Surfen lebt von den erfahrenen und gut ausgebildeten Judges, die die Vielfalt des Sports verstehen. Doch um diesen Sport in all seinen Facetten zu begreifen, sind internationale Verbindungen und Erfahrungsaustausch von unschätzbarem Wert. In diesem Jahr hatten sechs Judges des Deutschen Wellenreitverband (DWV) die Gelegenheit, dank einer Erasmus+ Förderung an verschiedenen Events in Portugal und Dänemark teilzunehmen. Während des Programms tauschten sie Erfahrungen und Geschichten aus. Dieser kulturelle Austausch half nicht nur, die europäische Surfcommunity besser zu verstehen, sondern festigte auch die Beziehungen unter unseren Judges. Sie erfuhren, wie die Menschen in diesen Ländern das Surfen in ihren Alltag integrieren und welchen Stellenwert es in ihrem Leben hat. In Portugal und Dänemark nahmen unsere Judges an Contests und Workshops teil. Dort lernten sie von erfahrenen Judges aus anderen Ländern und erweiterten ihr Wissen über das Bewerten von Surf-Events. Diese Weiterbildungsmöglichkeiten können dazu beitragen, die Surf-Wettbewerbe in Deutschland zu verbessern.
Ende August sind vier der Judges aus Frankreich, die alle in Surfcamps arbeiteten, nach Viana do Castelo gereist, eine Stunde nördlich von Porto. Dort ist dann der fünfte Judge hinzugekommen, um eine aufregende Woche mit zwei Surfcontests zu erleben. Die Judges wurden im Surfclub von Viana untergebracht, der sich nur wenige Meter vom Strand entfernt befindet und neben Schlafplätzen auch Räume für Training und Meetings bietet. In den ersten beiden Tagen hatten das DWV Team die Gelegenheit, den Viana Surfclub kennenzulernen und an einem Workshop von Tiago teilzunehmen, der seine Erfahrungen als langjähriger Judge bei der WSL und der Bodyboard WM mit ihnen teilte.
Am Dienstag begann dann der erste Surfcontest am Strand von Afife, im Rahmen des Luso Galiciao, wo die Nationalmeisterschaften zwischen dem Norden Portugals und Galizien ausgetragen wurden. Unsere Judges übernahmen die Aufgabe des Shadow Judges und Spotters. Sie halfen dabei, die Wellen zu sichten und lernten die Bewertung der gesurften Wellen. Beim zweiten Contest durften sie dann selbst Teil des Judge Panels sein. Die Bewertung erfolgte in den Kategorien Shortboard, Longboard und Bodyboard.
Zoé aus dem Medienausschuss und Judge des DWVs fuhr vom 6. bis 8. Oktober nach Klitmøller in Dänemark, um die Dänische Surftour mitzujudgen. Sie kam Freitagabend bei starkem Wind in dem kleinen Ort an der Nordsee an. Bei einigen Bieren wurde der Contestablauf des nächsten Tages besprochen und der Anhänger mit dem Material für das Judging-Panel vorbereitet. Am nächsten morgen fand um 8 Uhr das Riders Meeting statt und um 9 Uhr ertönte das Horn zum ersten Heat. Es bließ ein starker, kalter Nordwind, der einem bis auf die Haut durchdrang. Zum Glück hat der Dänische Surfverband Seemannsanzüge, die aussehen wie Schneeanzüge und die halten wirklich warm. Die Wellen waren kraftvoll und die Surfer:innen konnten gute Turns in den nicht einfachen Bedingungen zeigen. Über den Tag wurden die Wellen immer kleiner und der Contest endete mit einem Longboard Heat. Zoé war den ganzen Tag mit im Judging Panel und bewertete die Wellen der dänischen Surfer:innen. Abends wurden dann bei Pommes und Bier die Gewinner:innen der Dänischen Surftour gekrönt, insgesamt aus vier Tour-Stops besteht und diesem finalen Contest.
Die Teilnahme am Erasmus+ Förderprogramm war für unsere DWV-Mitglieder zweifellos eine einzigartige und horizonterweiternde Erfahrung. Sie vertieften ihr Verständnis für die europäische Surfcommunity, knüpften wertvolle internationale Kontakte und schärften ihre professionellen Fähigkeiten.
Um noch mehr über diese beiden Auslandsbesuche, sowie zwei weiteren internationalen Lernbegegnungen, direkt und Live von den beteiligten Personen zu hören, veranstalten wir einen digitalen Infoabend am 14.November um 20:00Uhr.