Im Herbst 2020 stellte die Sportliche Leitung Olympischer Bereich erstmalig erfolgreich einen Projektantrag beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BiSP). Dieses fördert unter anderem innovative Lösungsansätze für die optimale Wettkampfvorbereitung im deutschen Spitzensport. Projektleiter und Wissenschaftskoordinator Jannik Dörr formulierte in dem Antrag eine technische Lösung für eine möglichst realistische Simulation von Heats und eine generelle Optimierung der Trainer-Athleten-Kommunikation im Training. Priority und Heat-Situation-Updates gibt es beinah nur bei „echten“ Wettkämpfen. Warum nicht ortsunabhängig, mobil und realitätsnahe Heats surfen?
Die Kooperation mit dem Unternehmen Eesy-Innovation, welches sich auf wearables und IoT (Internet of things) spezialisiert hat konnte im Jahr 2021 dann erste Erfolge verzeichnen. Zunächst wurde in einer Machbarkeitsstudie die passende Funkverbindung ermittelt, die dazu lediglich eine handelsübliche Smart Watch am Surfer:in und keine weiteren Empfangsgeräte benötigt. Nachdem das User Interface (UI) und die User Experience (UX) der beiden Endgeräte (Tablet & SmartWatch) auf einem Prototypenniveau abgestimmt waren, galt es die neue Technologie in der Realität zu erproben.
Im November 2021 reiste DWV Head Coach Didier Piter zusammen mit dem Projektteam nach Teneriffa, um dort vor Ort das System selber zu erproben und ebenfalls wichtigen Input für die Optimierung zu liefern. Glücklicherweise verlief die Testung bilderbuchhaft und es konnte mit konstanter Funkverbindung gecoached bzw. gejudged werden. Selbst am Spot „Benijo“ im Norden Teneriffas, konnte der Sender die Surfer über 400m weit erreichen und mit Informationen versorgen bzw. einen Heat vollständig simulieren.
Im Jahr 2022 wird das System ausgiebig getestet. In Wettkämpfen, wie der SurfDM wird die Technik allerdings vorerst nicht zum Einsatz kommen, da hierfür weitere Softwareentwicklung notwendig wäre.
Foto Credit: Eesy-Innovation
Dieses Projekt wurde mit Forschungsmitteln des Bundesinstituts für Sportwissenschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.